Bei Baumaßnahmen wird der Boden- und Baumschutz häufig missachtet. Dadurch kann es zu diversen Schäden an Bäumen kommen, wie z.B.:
- Verdichtung des Wurzelraumes durch Befahrung mit schweren Maschinen
- Aufschüttungen oder Bodenauftrag, die zu einer eingeschränkten Bodenbelüftung führen
- Eintrag von Fremdstoffen, wie z. B. Beton
- Grundwasserabsenkung
- Abriss und Verletzung von Wurzeln oder oberirdischen Teilen des Baumes
Diese Schäden können den Baum nachhaltig beeinträchtigen und seine Lebenserwartung deutlich verkürzen. Dadurch kann er zum einen seine ökologische und soziale Funktion nicht mehr im vollen Umfang
erfüllen. Zum anderen kann es kurz- oder langfristig zu einer Gefährdung der Verkehrssicherheit kommen. Der Baumeigentümer haftet für die Verkehrssicherheit seiner Bäume, auch wenn die Schäden am
Baum durch andere (z. B. Bauunternehmer) verursacht worden sind.
Neben den haftungsrechtlichen Gründen sprechen auch finanzielle Gründe für einen adäquaten Baumschutz auf Baustellen. Wenn die Kosten für einen klassischen schadfreien Stadtbaum zwischen 20 – 30
€/Baum/Jahr liegen, kostet ein im Wurzelraum geschädigter Baum zwischen 70 – 90 €/Baum/Jahr (Pommnitz, 2016).
Leider klappt der Baumschutz auf Baustellen im Regelfall nicht von alleine. Häufig liegen die Fehler schon in der Planung. Aber auch bei der Durchführung der Baumaßnahmen muss der Baumschutz
gewährleistet sein. Eine baumfachliche Baubegleitung kann von der Planungsphase bis zur Durchführung helfen, den Schutz von Bäumen bei Baumaßnahmen sicherzustellen.